Das Arbeiterstrandbad Tennwil baut um.
Wir investieren in die Zukunft und
erstellen für Sie die Piazza am See.
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Wo man sich trifft

Auf der Piazza, dort ist das Leben. Was für italienische Städte schon lange gilt, wird nun auch im Arbeiterstrandbad Tennwil Realität. Es entsteht ein neuer Treffpunkt, dank dem die Ferien am Hallwilersee gleich noch schöner werden.

Die Piazza am See – mit der neuen, grossen Holzveranda wird das Arbeiterstrandbad Tennwil in Zukunft  prägen. Sie ist Restaurantterrasse für Hungrige, Liegestuhl für Sonnenanbeter und Spieltisch für Grosse und Kleine in einem. Eine Piazza – das wissen die  Italien-Erfahrenen – ist aber noch viel mehr. Sie ist nämlich nichts weniger als der Ort, wo das gesellschaftliche Leben stattfindet. Auf der Piazza trifft man sich, diskutiert, politisiert, isst, trinkt, tanzt und verkauft seine Waren. Auf der Piazza lernt man neue Leute kennen, hört die aktuellen Geschichten von diesem und jener, knüpft wichtige Kontakte für die eigenen Projekte und vor allem – auf der Piazza wird gefeiert. Man feiert das Leben, den Sommer, die Gemeinschaft und alles  andere, was es gerade zu feiern gibt. Und so wird es auch auf der neuen Piazza am See im Arbeiterstrandbad sein. Denn Menschen zusammenbringen und  ihnen einen Ort geben, sich auszutauschen und sich zu erholen – das war schon immer die Idee des Arbeiterstrandbades. Ein erster Schritt wurde bereits 2011 mit dem neuen Sonnendeck am Seeufer gemacht.

Seeanstoss für Arbeiter
statt Reiche

Bevor die komplette Hallwilerseeidylle den Reichen gehören würde, hat ein findiger Kopf 1935 auch den Arbeitern, einen Platz am See gesichert.

Fritz Baumann, späterer SP-Oberrichter im Kanton  Aargau, hatte auf einer Bootsfahrt auf dem schönen Hallwilersee eine wegweisende Eingebung. Er wollte den Arbeiterinnen und Arbeitern einen Platz am See sichern, an dem sie sich von ihrem anstrengenden Alltag erholen konnten. Bevor die ersten Proletarier ihre Badetücher im Arbeiterstrandbad Tennwil ausrollen konnten, sollte  es eine Weile dauern – weder die Banken noch die bürgerlichen Kreise waren von der guten Idee ebenso angetan wie der «Verein Arbeiterstrandbad». Schliesslich hielt der Verein aber das bessere Ende am See für sich. Nach nur vier Monaten Bauzeit wurde am 7. Juni 1935 das schönste Bad am Hallwilersee eröffnet, mit einem bescheidenen Gebäude, in dem Küche, Kasse, Toiletten und Duschen untergebracht waren. Das «Werk sozialistischer Solidarität» hielt künftig die aargauische Arbeiterschaft zusammen. Hier konnten sie die Seele baumeln lassen, ihre Treffen und Tagungen abhalten sowie ihre sportlichen Wettkämpfe durchführen. In den ersten Betriebsjahren blieben die Arbeiterinnen und Arbeiter meist unter sich. Sie reisten gemeinsam mit dem Velo an, erledigten anfallende Arbeiten zusammen und kochten miteinander Suppe mit Brot und heisse Würste. Wie keine vergleichbare Freizeitanlage bot ihnen die Arbeiterbadi einen Ort der Geborgenheit.

Ferien für alle  
am Hallwilersee

Das Arbeiterstrandbad Tennwil ist ein Ort für alle.
Es wird intensiv genutzt und muss deshalb  teilerneuert werden.

Das Arbeiterstrandbad Tennwil wird von der gemeinnützigen Stiftung «Arbeiterstrandbad» getragen. Dank angemessenen Preisen ist es ein Ort, an dem sich auch Familien und Menschen mit bescheidenem Budget  erschwingliche Ferien leisten können. Neben den Wohnwagen auf ganzjährigen Standplätzen steht die  Campingwiese von April bis Oktober für grosse und kleine Zelte zur Verfügung. Zudem gibt es ein Gästehaus mit modernen Mehrbettzimmern für Schulklassen und Jugendgruppen. Das Arbeiterstrandbad ist rollstuhlgängig und freut sich, Ferienlager für Menschen mit Behinderungen beherbergen zu können.
2012 wurden der grosse Kinderspielplatz und der ausladende Seeeinstieg neu gestaltet. Neben der grosszügigen Liegewiese mit alten Bäumen gibt es ein Volleyballfeld, Pingpong-Tische und Boote, die für Ausfahrten auf dem See gemietet werden können. Die Arbeiterschaft teilt ihr Paradies am Hallwilersee übrigens schon lange mit Menschen aus allen Bevölkerungsgruppen. An schönen Sommertagen tummeln sich bis zu 2000 Sonnenhungrige im Seebad Tennwil. Das bringt die Infrastruktur, die in die Jahre gekommen ist, mitunter an ihre Grenzen. Konkret stehen die Erneuerung des Hauptgebäudes und der längst fällige Ersatz der sanitären Anlagen an. In Spitzenzeiten reichen die WCs kaum aus und die Restaurantküche muss dringend modernisiert werden, möchte sie auch in den kommenden Jahren den Ansprüchen der Gäste genügen. Zudem muss der Eingangsbereich entflochten werden, um lange Warteschlangen zu verhindern.

Im Arbeiterstrandbad  
noch lange zum Baden laden

Ein gemütliches Restaurant, ein separater Kiosk mit Einkaufsladen, mehr Duschen und WCs,  Sonnenenergie für warmes Wasser und eine  grosszügige Piazza fürs «dolce far niente» – das ist das neue Arbeiterstrandbad Tennwil.

Das Arbeiterstrandbad Tennwil ist mit 83 Betriebsjahren eigentlich schon längst übers Pensionsalter hinaus, aber immer noch rüstig wie eh und je. Nun geht es  darum, die Bauten zu erneuern und zu erweitern, damit dem einzigartigen Bad am Hallwilersee noch ein langes Leben gesichert ist. 2015 hat die Stiftung «Arbeiterstrandbad» einen Studienauftrag ausgeschrieben, 2016 dem Zürcher Architekturbüro «neon bureau ag» den Auftrag erteilt und 2017 das Baugesuch eingereicht. Baubeginn ist im Herbst 2018, die Neueröffnung soll im Juni 2019 gefeiert werden. Vorgesehen sind die Erneuerung der Küche im Betriebshaus, die Sanierung der WCs und der Einbau von neuen Duschen. Das jetzige Sanitärhaus wird abgebrochen und am gleichen Ort ein grösseres Gebäude aus Holz gebaut. Der Neubau enthält die Eintrittskasse sowie einen Kiosk mit Laden  und die Sanitäranlagen für den Campingplatz. Eigentliches Herzstück des Arbeiterstandbades wird aber  die grosse Piazza sein – ein grosszügiger Aufenthaltsort zum Essen, Trinken, Plaudern und Spielen mit Blick auf den See. Der Umbau wird zudem dafür genutzt, den Betrieb ökologischer zu führen. Künftig wird Sonnenenergie für warmes Wasser und zum Heizen verwendet.